Kaffeklatsch und Postwachstumsökonomie
Früher waren beim Kaffeklatsch u. a. Wirtschaftswachstum und wachsender Wohlstand ein gern bearbeitetes Thema. Man freute sich über mehr Gehalt und plante schöne Anschaffungen, wie z. B. ein größeres und schnelleres Auto. Auf der Hand liegt dabei, dass eine prosperierende Wirtschaft meist mit einem größeren Verbrauch an Umweltrelevanten Ressourcen einhergeht, mit den bekannten Folgen wie Klimaerwärmung etc. In einer Postwachstumsökonomie dagegen sind nicht mehr Profit und Wachstum die Triebkräfte sondern die Lebensqualität und der schonende Umweltverbrauch. Die Menschen müssten dafür von alten Paradigmen wie mehr Geld und Wohlstand Abstand nehmen und sich eher dem Verzicht zuwenden. Dieser macht ja bekanntlich auch zufrieden. Dass es soweit kommt, dass die Arbeitnehmer um eine Gehaltskürzung bitten, ist natürlich eine Utopie und würde der Natur des Menschen grundsätzlich zuwiderlaufen. Wenn sich aber viele Menschen mit etwas weniger zufrieden gäben und verzichten würden, käme das der Entwicklung auf der Erde sicher zugute. Wenn man sich die aktuellen Wirtschaftsdaten von Wachstumsprognosen und Steuerschätzung anschaut, werden die Bundesbürger wohl um eine Sparkurs nicht herumkommen. Vielleicht wäre das eine Gelegenheit zum Einstieg in die Postwachstumsökonomie.