Gipfel gegen Jugendgewalt
Die gewalttätigen Ausschreitungen und Angriffe auf Rettungskräfte durch vorwiegend Jugendliche Täter zu Silvester sind noch in guter Erinnerung, ebenso wie die darauf folgenden Forderungen vieler Politiker nach harter und schneller Bestrafung der Schuldigen.
Parallel dazu entwickelt sich schnell ein Streit darum, ob die Exzesse überwiegend dem Milieu von Migranten und Asylbewerbern zuzuschreiben sind, ohne, nebenbei gesagt, belastbare Zahlen oder Erkenntnisse zu haben.
In dieser Diskussion lässt man sich natürlich nicht gern übertreffen, wenn es um das Eintreten für Rechtsstaatlichkeit und Political Correctness geht. Das eigentliche Thema und die Frage nach der Entwicklung in der Zukunft drohen dabei, an den Rand gedrängt zu werden. Damit das nicht passiert und man sich etwa Untätigkeit nachsagen lassen muss, werden, z. B. in Berlin, Gipfel gegen Jugendgewalt organisiert, in denen zum einen nicht mal alle Beteiligten eingeladen werden und zum anderen bei der Bearbeitung des Themas derart weit ausgeholt wird, dass das Ziel aus dem Blickfeld gerät.
Die Aspekte „durch Corona geschädigte Jugendliche, mangelhafte Jugendarbeit, schlechte Integration usw.“ sind hier nur einige Beispiele. Mögliche Lösungen bleiben unscharf und allgemein gehalten, verkümmern zu Worthülsen und versanden irgendwann in der Wirkungslosigkeit. In etwa einem Jahr wird niemand mehr von diesem Gipfel Notiz nehmen und die Berichterstattung über die, zum Teil eingestellten, Strafverfahren verkommt zur Randnotiz.
Damit ist eine Wiederholung dieser unerträglichen, gesellschaftlich sehr schädlichen Entwicklung vorprogrammiert. Aber dann kann man ja auch wieder einen Gipfel einberufen.