Meisterfeier auf Bayerisch
Das war ja ganz knapp am letzten Spieltag. Aber wie durch ein Wunder wurde der FC Bayern München erneut Deutscher Fußballmeister. Zwar diesmal nicht aus eigener Kraft sondern weil die Borussia aus Dortmund sich schließlich selbst im Wege stand, Nerven zeigte und ihr letztes Spiel nur mit einem Unentschieden beendete. Sehr schade, denn ein Sieg der Dortmunder hätte die Fußball Bundesliga sicherlich etwas belebt. So bleibt alles wie immer und die Bayern dürfen die gewohnte Siegesfeier veranstalten. Ein Fest der Freude, sollte man meinen. Allerdings scheint diese nicht ungetrübt, weil der Verein sich veranlasst sah, sich schon vor dem Endergebnis von seinen Sportvorständen zu trennen. Unter anderem muss Oliver Kahn gehen, der sich seinerzeit auch als Spieler um den FC Bayern sehr verdient gemacht hat. Diese Entlassung mutet für den Außenstehenden sehr seltsam an. Denn sie läuft überspitzt formuliert darauf hinaus, dass der Gewinn einer Deutschen Meisterschaft als Misserfolg eingestuft wird, der zur Entlassung von Leuten führen muss, die gar nicht gespielt haben. Als Grund für diese Entscheidung der Vereinsführung kann man eigentlich nichts anderes als Titelgier und Vermessenheit vermuten. Man darf seine Zweifel haben, ob das eine nachhaltige, sportliche Vereinspolitik ist.