Grüner Stahl geht auch so
Es gibt immer mehr schlechte Nachrichten aus der Wirtschaft. Nicht genug damit, dass die Autokonzerne VW und Ford über einen massiven Stellenabbau in Deutschland nachdenken. Jetzt sieht sich der Stahlkonzern Thyssen Krupp auch genötigt, seine Produktion zu verschlanken und die Arbeitsplätze tausender Mitarbeiter zu streichen. Und das ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, wo in den Umbau der Stahlproduktion zur umweltfreundlichen Technologie mit Hilfe von grünem Wasserstoff große Hoffnungen gesetzt wurden. Die kostenträchtige Transformation sollte Thyssen Krupp mit staatlichen Subventionen schmackhaft gemacht werden und zählt wohl zu den wenigen staatlichen Eingriffen, die nicht von vornherein als wirtschaftspolitischer Sündenfall eingestuft werden. Fraglich ist nun, ob das Grüner Stahl Projekt überhaupt noch realisiert werden kann, abgesehen von der Frage nach dem Befinden der Mitarbeiter, die ihre Stelle verlieren. Als einziges Grün in dieser Angelegenheit bleibt unter Umständen nur der Bewuchs zurück, der demnächst die stillgelegten Standorte überwuchern wird. Um diesen zu pflegen braucht es wahrscheinlich wieder Subventionen und Gärtner. Diese könnte man aus den Reihen der freigesetzten Mitarbeiter rekrutieren, eigentlich eine Win Win Situation. Im weitesten Sinne hätte man doch noch grünen Stahl und viel CO2 gespart. Einfach genial.